Wer bin ich?
Elena Rupp ist Musikpädagogin für die Soziale Arbeit mit einem Schwerpunkt auf Elementarpädagogik. Ursprünglich studierte sie Kulturwissenschaften und Journalismus und machte freiberuflich Musik mit Kindern. Ihre Leidenschaft, mit Kindern zu musizieren, motivierte sie zu einem weiterführenden Studium der Musikpädagogik und Musikvermittlung. Besonders beschäftigt hat sie sich u.a. mit Transkultureller Musikpädagogik.
Was tue ich?
Elena Rupp arbeitet überwiegend in der Kita als Musikpädagogin. Sie begleitete einige Zeit ein Integrationskind und widmet sich gerne Kindern mit besonderen Bedürfnissen. Bei ihrer Arbeit mit Kindern bricht sie den demokratischen Grundsatz der Community Music, wie die Gleichwertigkeit aller Musikformen oder die kulturelle Demokratie, stark herunter und versucht diese Prinzipien auf die Lebenswelt der Kinder zu übertragen. Dabei beobachtet sie die Kinder intensiv und stellt sich folgende Fragen: „Was beschäftigt und interessiert die Kinder? Was ergibt in ihren jeweiligen Lebenswelten Sinn? Was hat für sie Bedeutung und wie kann das beim gemeinsamen Musizieren aufgegriffen werden?“
Einerseits begleitet Elena Rupp die Kinder durch ihren Alltag mit Musik, andererseits führt sie auch feste Musikeinheiten durch, die sie mit spontanen Impulsen der Kinder gestaltet. Besonders in den festen Musikeinheiten versucht sie dabei innerhalb ihrer Arbeit so offen wie möglich zu bleiben und immer auf die Kinder und ihre Emotionen einzugehen, um sicherzugehen, dass die Kinder sich ernst genommen fühlen in Bezug auf das, was ihnen wichtig ist.
Was ist Ihnen wichtig in Ihrer Arbeit in der Community Music? Was wollen Sie durch Ihre Arbeit bewegen?
Elena Rupp findet es wichtig, dass Musikpädagog*innen in Kitas im Alltag verankert sind, da sie durch die Gespräche und Zeit mit den Kindern einen breiteren Einblick in die Gedankenwelt der Kinder bekommen. Dadurch bekommt sie die Möglichkeit, die Musikeinheiten auf die Bedarfe und Interessen der Kinder abzustimmen.
Die Kinder mit ihrer ganzen Persönlichkeit abzuholen, ist ihr wichtig. Auch sieht sie in ihrer Arbeit weit mehr als eine Vorbereitung auf späteres Musizieren. Die vielzähligen Elemente, welche Musik beinhalten kann, wie Rollenspiel, Tanz oder Sinneswahrnehmungen, bieten die Chance, Kinder auf vielen verschiedenen Ebenen zu erreichen. Settings musikalischen Lernens ermöglichen es ihrer Meinung nach auf besonders intensive Art und Weise, mit allen Sinnen zu lernen. Denn die Stunden stecken voller sinnlicher Erfahrungen, die den Kita-Kindern ermöglichen einzutauchen. Dadurch haben musikalisch-kreative Angebote das Potenzial eine besondere Erlebnistiefe zu schaffen, die sich vom Kita-Alltag abhebt.
Gemeinsames Musizieren in der Gruppe ist für Elena Rupp in vielerlei Hinsicht bedeutsam: Es hat verbindendes sowie (gruppen-)identitätsstärkendes Potenzial und kann sinnstiftende gemeinsame Aktivität fördern, wo Sprachbarrieren vorhanden sind. Die Interaktionsmöglichkeiten auf nonverbaler Ebene kann besonders für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache oder für Kinder mit besondere Bedürfnissen entlastend sein und legt Potenziale frei, die sich in vielen Alltagssituationen nicht so deutlich zeigen. Durch die fest verankerten Musikeinheiten kann Elena Rupp außerdem für die Kinder Regressionsräume schaffen und den Raum für gewaltfreie Kommunikationsformen öffnen. Dies ermöglicht den Kindern ihre Gefühle kennenzulernen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen.
In ihrer Haltung als Musikpädagogin lässt sich Elena Rupp von Aspekten der Community Music inspirieren und wünscht sich, dass die Werte und Offenheit der Community Music und der Fokus auf das gemeinsame Musizieren mehr Platz in der deutschen Musikpädagogik Szene finden.
Was steht momentan an?
Elena Rupp arbeitet in Kindertagesstätten mit den Schwerpunkten Multikulturalität und Integration.
Eine Herzensangelegenheit –
Elena Rupp befürwortet die Idee des Community Music Netzwerkes und wünscht sich, dass Community Music noch viel bekannter und weiterverbreitet wird. Ihrer Ansicht nach gibt es in der Musikpädagogik oft starre Vorstellungen davon, wie diese Arbeit aussieht, was zu einem großen Erklärungsbedarf führt, wenn Ansätze der Community Music verfolgt werden. Sie plädiert dafür, denn Begriff „Community Music“ bekannter zu machen, um eine Veränderung in den Werthaltungen der Musikpädagogik zu bewirken.
Außerdem ist Elena Rupp der Meinung, dass Musikpädagogik einen höheren Stellenwert im Kita-Alltag annehmen sollte. Musik sollte nicht als Zusatzleistung betrachtet werden, sondern als integraler Bestandteil verschiedenster Bildungsbereiche