Tom Biburger

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Wer bin ich?

Tom Biburger hat Theater-, Filmwissenschaft und Soziologie studiert und führt bereits seit vielen Jahren Community Arts Projekte durch, auch auf internationaler Ebene. Er verwendete mit verschiedenen Künsten ähnliche Methodiken, wie sie in der Community Music bereits erforscht waren. Er war Mitglied der Forschungsgruppe um Alicia de Bánffy-Hall und ist darüber mit Community Music in Kontakt gekommen.

Aktuell ist Tom Biburger Leiter des Instituts für Angewandte Kulturelle Bildung (IAKB). Dieses ist u.a. Träger der Community Arts Projekte, die im Munich Center of Community Arts (kurz „MUCCA“) stattfinden. Außerdem ist Tom Biburger Leiter der MUCCA. Dabei handelt es sich um ein großes Gebäude in Münchens „Kreativquartier“ mit 18 verschiedenen Räumen, in denen Community Arts Angebote durchgeführt werden. Dieses wird von Tom und seinen Kolleg*innen verwaltet und liegt in städtischer Hand. In einer dritten Funktion ist er Mitglied einer Arbeitsgruppe zur Entwicklung des Kreativquartiers in München. Die AG setzt sich für 20 weitere Partner*innen, Initiativen und Einrichtungen ein, die im Bereich Bildung, Kultur und Soziales arbeiten. Dadurch soll das Wirken dieser förderungswürdigen kulturellen, künstlerischen und soziokulturellen Aktivitäten unterstützt werden.

Was tue ich?

Die MUCCA wurde als gemeinnützige Unternehmensgemeinschaft gegründet. In der MUCCA sind sechs Community Artists beschäftigt, die zum Großteil aus künstlerischen Disziplinen stammen und die Bereiche Musik, Theater, Performance und Brass abdecken. Die freie Kunst- und Kulturszene in München, die sich jenseits von kommerziellen und subventionierten künstlerischen Institutionen befindet, wird durch Tom Biburgers Arbeit gefördert.

In seinem Projekt werden verschiedene Generationen, Schüler*innen, Erwachsene, junge Erwachsene sowie Menschen mit Behinderung und Menschen mit Migrationshintergrund angesprochen, sodass soziale und kulturelle Aspekte fokussiert werden können. Auch die interdisziplinäre Verknüpfung künstlerischer Bereiche ist für ihn von großer Bedeutung. Kulturelle und soziale Teilhabe als pädagogische Ziele im Sinne des Empowerments stehen dabei gleichberechtigt neben künstlerischen Bildungszielen.

Was ist mir wichtig in meiner Arbeit in der Community Music? Was will ich durch die Arbeit bewegen?

Tom Biburger findet es besonders wichtig, die eigenen Netzwerke immer breiter aufzuspannen sowie Kontakte zu Politik und Verwaltung zu intensivieren, um das MUCCA als ein gefördertes Haus zu etablieren.

Tom Biburger möchte die MUCCA als Haus der Begegnung durch Community Arts formen und gleichzeitig damit die freie Kunst- und Kulturszene in München fördern.

Was steht momentan an?

Tom Biburger hat ein mehrjähriges Projekt zur Community Arts „Ich bin – auch du“ in den Räumen des MUCCA entwickelt. Das Projekt wird getragen von verschiedenen Community Arts Workshops, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Zum Beispiel werden Community-Theater, -Music, -Brass oder auch -Performance einmal wöchentlich angeboten. Die Angebote richten sich an Schüler*innen, aber auch junge Erwachsene, Schulabbrecher*innen und Erwachsene. Teilweise wurden die Angebote bislang mit der gleichen Gruppe (Schulklassen), teilweise aber auch in wechselnden Gruppenkonstellationen durchgeführt.

Ein Höhepunkt der Arbeit war im Sommer 2022 das 1. Community Arts Festival, das von Community Artists und Teilnehmenden gemeinsam gestaltet wurde.

Zukunftsmusik – Was kommt noch?

Tom Biburger sucht nach weiteren Partner*innen, die Konzeption, Inhalte sowie auch die Verbesserung der Infrastruktur des MUCCA fördern. Er hofft, dass das Kulturreferat der Stadt ihm hilft, weitere Fördermöglichkeiten erschließen zu können.

Dringend nötig ist z.B. die Reaktivierung der Kellerräume, in denen sich Musik- und Tanzstudios sowie Übungsräume befinden.

Auch die Entwicklungen einer Community für zeitgenössischen Zirkus findet Tom Biburger sehr förderungswürdig und würde ein Angebot in diesem Bereich gern wieder aufnehmen.

Eine Herzensangelegenheit

Tom Biburger wünscht sich, dass das MUCCA als Haus für Community Arts Angebote etabliert und gefördert wird, da es in Deutschland einzigartig ist. Er möchte die Projekte vergrößern und durch das „Tun“ überzeugen. Ihm ist wichtig, dass der Handlungsspielraum vergrößert wird und er sich mehr um die Inhalte und weniger um bürokratische Abläufe kümmern kann. Dadurch würde die künstlerische Arbeit mehr in den Vordergrund geraten, was für Tom Biburger ebenfalls von zentraler Bedeutung ist. Er wünscht sich außerdem, dass Politik und Verwaltung der LH München die Tragweite der Community Arts Häuser zur Umsetzung der Ziele besser versteht. Durch einen „Schulterschluss“ im Kulturreferat erhofft sich Tom Biburger, dass sein langjährig entwickeltes, selbstorganisiertes Betriebskonzept der MUCCA nachhaltig verankert werden kann.